MORTON NEURALGIE
- auch Morton Neurom genannt -
Was ist ein Neurom?
Der Ursachenschmerz eines Neuroms liegt normalerweise im Bereich des Vorfußes, besonders zwischen der 2. und 3. sowie der 3. un 4. Zehe. Der Schmerz tritt attackierend auf und wird als stechend, schießend, brennend, elektrisierend sowie in die Zehen ausstrahlend empfunden.
Entlastung von den Symptomen erreicht man nur kurzfristig durch Ausziehen des Schuhs und das Massieren des betroffenen Bereiches.
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Neurom
- Nervengeschwulst -
Abb. 1
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medialer (in der Mitte)
Plantar (Fußsohle)
Nerv
Abb. 2
lateraler (seitlich)
Plantar (Fußsohle)
Nerv
digitalis (Finger = Zeh)
Communis (gemeinsam)
Nerv
intermetatarsal (zwischen den Knochen)
Neurom (Geschwulst)
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Das Neurom (Geschwulst) ist ein faserartiges Verdicken des Nervs, der sich vom Ballen ausgehend, zwischen den sogenannten Metatarsal-Köpfchen, in die Zehen / Zehen (inseitig) verzweigt.
An dieser Zweig-Stelle (s. Abb. 1 ) im Bereich der 2. und 3. sowie der 3. und 4. Zehe (ganz selten zwischen 4. und 5. Zehe) bildet sich das Neurom.
Der Nerv bildet sozusagen eine verdickte Schutzhülle, damit er sich nicht mehr entzünden kann.
Diese Plantar-Nerven befinden sich in der Fußsohle. Von der Ferse ausgehend verzweigen sie sich hin zu den einzelnen Zehen, wo sie sich teilen, um innseitig der Zehen zu enden. (s. Abb. 2)
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Was verursacht ein Neurom?
Die genaue Ursache ist bisher noch nicht bekannt. Unumstritten wurden aber einige Fakten festgestellt:
- schwaches Bindegewebe
Das Bindegewebe dient der Unterteilung, Einbettung und Zuleitung einzelner Nerven, Gefäße, Sehnen, Muskeln und Organe.
- schmale, feste Schuhe
Die Schuhe, die im Vorßußteil schmal gearbeitet sind geben den Vorfüßen nicht genügend Raum um abzurollen, dadurch werden die Zehen künstlich zusammengepreßt. (der Nerv wird zwischen den Knochen eingeklemmt, was ihn zur Entzündung bringt)
Die Morton Neuralgie - auch Morton Neurom genannt
- tritt in allen Erwachsenenaltersklassen auf
- ca. 80 % bei Frauen, 20 % bei Männern
- es kann einen Zeh und Fuß betreffen, aber auch mehrere Zehen sowie beide Füße.
Wann ist eine Behandlung angezeigt?
Neurome sollten behandelt werden
- wenn sie schmerzhaft sind
- wenn Sie Schwierigkeiten haben, Schuhe zu tragen
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Abb. 3
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Konservative Behandlung
Normalerweise wird die konservative Therapie vor einem chirurgischen Eingriff versucht. Konservative Methoden schließen mit ein:
- orthopädische Schuhe mit einem breiten Zehenkasten
- spezielle Einlagen zur Stützung des gesamten Fußes (s. Abb. 4)
- Pelotten - Erhöhungen, die in die Schuhe eingearbeitet werden, und damit den Vorfuß beim Gehen entlasten (Orthopädie-Schuhmacher)
- Einspritzung eines lokalen Betäubungsmittels und / oder Cortisonbehandlung
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Abb. 4
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Entwicklung eines Neuroms bei Nichtbehandlung
Es ist schwierig, die Folgeerscheinungen und die Rate der Weiterentwicklung eines unbehandelten Neuroms vorauszusagen. Wenn ein Neurom nicht behandelt wird kann Folgendes auftreten:
- erhöhte Schmerzen im Bereich des Vorfußes
- Unfähigkeit, feste Schuhe zu tragen
- Unfähigkeit, die normale Arbeit auszuführen
- Unfähigkeit, weiter normal zu gehen
- Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs
Wann ist eine Operation unumgänglich?
Wenn die konservative Therapie - ausreichende Entlastung von Symptomen oder konservative andere Behandlungs-Methoden - die zur Verfügung stehen, dem Patienten keine dauerhafte Schmerzlinderung bringen.
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Klinische Prüfung durch einen Orthopäden
Die Operation in einzelnen Schritten
- spinale Anästhesie (Teilnarkose mit Zeitbegrenzung)
- Vollnarkose (der Patient schläft während der Operation)
Weitere Operationsvorbereitung
Nach der Einleitung der Narkose stellt man mittels einer "Blutsperre" in dem Bein / den Beinen eine Blutleere her. Dieses Verfahren dient dazu, das Operationsfeld gut sichtbar zu machen, damit sich der operierende Orthopäde auf die eigentliche Operation und das Operationsfeld konzentrieren kann.
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Abb. 5
Einspritzung einer Lokalanästhesie
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Die Operation
- das Neurom wird an drei Seiten abgetrennt (s. Abb. 7)
- das Ende des verbliebenen Plantar-Nerves wird verschlossen
- ein Wundverband wird angelegt
- die Blutsperre wird wieder entfernt
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Abb. 6
operative Entfernung eines Morton Neuroms
rechter Fuß zwischen 2. und 3. Zeh
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Operations-Methoden
Es gibt zwei Operations-Methoden:
- Unter der Fußsohle
Vorteil: Der operierende Orthopäde kommt schnell an den betroffenen Bereich, da der Nerv unterhalb der Knochen liegt.
Nachteil: In der postoperativen (nach der Operation) Phase muss der Patient über die Narbe laufen und hat zusätzliche Schmerzen.
- Über den Fußrücken (s. Abb. 6)
Vorteil: Die Narbe kann besser heilen und der Patient kann schneller wieder gehen, da die Narbe nicht zusätzlich durch das Körpergewicht belastet wird.
Nachteil: Der operierende Orthopäde muss erst durch mehrschichtiges Gewebe, um an das eigentliche Operationsfeld zu kommen.
Operationsdauer
- Die Operation dauert mit Narkose-Einleitung ca. 1/2 Stunde.
- Wenn mehrere Zehen oder beide Füße betroffen sind, dem entsprechend länger.
- Im Wachraum verbleibt der Patient unter Aufsicht der Ärzte und Schwestern, bis sich die Werte des EKG, Blutdruck, Puls und allgemeinder Zustand stabil verhalten.
- Danach wird der Patient zur weiteren Pflege auf die Station verlegt und dort weiter betreut!
Im Krankenhaus - nach der Operation
- Kühlen des Fußes / der Füße mit Eisbeuteln
- Hochlagerung des Beines / der Beine
- postoperative (nach der Operation) Schmerzlinderung
- Antiseptische Wundversorgung
- Mobilität durch Rollstuhl, Gehhilfen und Vorfußentlastungsschuh
- Physiotherapeutische Nachbehandlung und Schulung
Krankenhausaufenthalt
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Allgemeine Informationen
- Nach der Operation sollten Sie Ihren Fuß / Ihre Füße für zwei Wochen absolut trocken halten
- Wechseln des Verbandes und vorsichtiges Reinigen mit einer antiseptischen Lösung und sterilen Tupfern (Rezept vom Arzt - zu bekommen in der Apotheke) ca. alle 2 - 3 Tage.
- Im allgemeinen läßt die Neurom-Operation frühe Belastung mit Schutz des Fußes in einem Vorfußentlastungsschuh nach 3 - 4 Wochen zu.
- Wenn zwei Füße betroffen sind, ca. 6 - 7 Wochen. Die Mobilität während dieser Zeit wird anfangs durch einen Rollstuhl, nach 4 Wochen durch Gehhilfen erreicht. Erste Belastung in gepolsterten Verbandsschuhen (Rezept vom Arzt; Sanitätshaus). Der Patient sollte auch eine Betreuungsperson in der Nähe haben, da er die ersten 4 Wochen nicht bzw. nur auf der Ferse (zur Toilette und zur Körperpflege) auftreten darf.
- Die postoperativen Schmerzen nehmen im Laufe der darauf folgenden Wochen mehr und mehr ab, bis auch die innere Wundheilung abgeschlossen ist.
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Wichtige Unterstützung der Heilung
- Hochlagerung des Beines / der Beine auch zwischendurch
- Nachdem die Fäden gezogen wurden - nach ca. 14 Tagen -
Fußbäder mit heilenden Bäder-Zusätzen wie Kamille, Rosmarin, Melisse etc..(Apotheke, Supermarkt) Diese in kaltem bis lauwarmem Wasser für max. 10 Minuten - nicht länger, (damit die Naht nicht aufweicht! Sie unterstützen den Heilungsprozess und fördern die Durchblutung. Nach dem Fußbad die Füße sorgfältig abtrocknen eincremen und hoch legen.
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Fußgymnastik nach der 2 - 3 Woche
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In eigener Sache
Meine Informationsseiten zum Thema "Morton Neuralgie" sind durch Eigenerfahrung und Recherche entstanden . Der Krankheitsverlauf und auch der Heilungsprozess kann sich bei anderen Patienten mit der gleichen Diagnose unterschiedlich gestalten.
Ich bitte Sie, dies zu berücksichtigen!
- Im Bedarfsfall wenden Sie sich bitte umgehend an einen Orthopäden Ihres Vertrauens, um von Ihm weitere detailierte Informationen zu bekommen. Er wird mit Ihnen auch genau die weitere Behandlung besprechen und durchführen.
- Sie können sich meine Informationsseiten ausdrucken und zu Ihrem Arzt-Besuch mitnehmen.
Ihre
Barbara Damhorst
Danke!
Mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. med. Hans-Heinrich Küster und seinem gesamten Team im St. Elisabeth-Hospital, Gütersloh (Nordrheinwestfalen) sowie den Schwestern und Pflegern auf Station II. Durch ihre fachliche Hilfe und Unterstützung habe ich meine - mir eigene Lebensqualität - wiedererlangt!
Im November 2001
Barbara Damhorst
Haftungsausschluß
- Diese, meine Recherchen, wurden auf meiner privaten Homepage für Patienten mit der Diagnose "Morton Neuralgie" als reine Information zur Verfügung gestellt.
- Ich habe mich um ein höchstes Maß an Genauigkeit und Information bemüht.
Für die Richtigkeit meiner Angaben und Informationen übernehme ich keinerlei Haftung!
Themenverwandte Links:
St. Elisabeth Hospital
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